Neue Welten
Zoom over Beethoven II
Vier Söhne hatte Uhrmacher und Organist Anton Lachner zu Rain am Lech. Der berühmteste der vier, Franz Lachner, ist nicht zuletzt als Schöpfer von Kammermusik hinreichend bekannt. Der jüngste, Vinzenz (1811-1893), hingegen ist weitgehend in Vergessenheit geraten. Ab 1836 folgte er seinem Bruder Franz auf die Stelle als Kapellmeister ans Mannheimer Nationaltheater und behielt diese Position über viele Jahre mit ein paar Unterbrechungen bis zu seiner Frühpensionierung 1873. Er genoss einen ausgezeichneten Ruf als Dirigent und komponierte darüber hinaus zwei Sinfonien, mehrere Ouvertüren, eine Schauspielmusik zu Schillers ‚Turandot’, eine Vielzahl an Liedern, Klavierstücken und Kammermusik, darunter eine Streicherfassung aller Beethoven’schen Klavierkonzerte, die die ursprünglichen Bläserstimmen elegant in den Streichersatz einweben.
Der weltweit für sein facettenreiches Klavierspiel, seine große Musikalität und innovative Programmgestaltung gefeierte Pianist Joseph Moog und das Württembergische Kammerorchester Heilbronn präsentieren in dem einzigartigen Projekt „Zoom over Beethoven“ an zwei Abenden nicht nur erstmals alle fünf Beethoven-Klavierkonzerte in Vinzenz Lachners Fassung für Streichorchester und Klavier. Das WKO hat darüber hinaus den bei Michael Gielen und Nikolaus Harnoncourt ausgebildeten Dirigenten des Abends, Fabrice Bollon, mit einer Auftragskomposition betraut. Bollon, der immer wieder auch als Komponist in Erscheinung tritt, wird mit „Beethoveniana“ für Streichorchester und Klavier wie durch ein musikalisches Vergrößerungsglas auf Beethovens Schaffen schauen.
Bei dieser Veranstaltung haben sich – im Vergleich zum gedruckten Programmkatalog des moselmusikfestivals 2023 – die Preise geändert. Es gelten die online ausgewiesenen Preise.